Der Generationenforscher Rüdiger Maas im Interview mit der ZEIT ONLINE.
Wie will ich arbeiten? Viele Berufseinsteiger träumen von mehr als einem Job. Hohe Ansprüche können Jobeinsteiger sich jetzt kaum noch leisten.
Spricht man mit jungen Akademikerinnen, Studienabgängern, Promovierten in Deutschland, so sind es weniger die finanziellen Existenzängste, die Corona schürt. Viel mehr sorgen sie sich, dass all ihre Wünsche und Hoffnungen auf ein Leben mit Arbeit plus Sinn nicht in Erfüllung gehen. Dass sich die Möglichkeiten verkleinern.
Diesen Eindruck bestätigt der Psychologe Rüdiger Maas. Die nach ihm benannte Unternehmensberatung hat seit Beginn der Corona-Krise wöchentliche Umfragen in ganz Deutschland gemacht. "Für die jungen Leute spielt Geld bisher nicht die größte Rolle", sagt Rüdiger Maas. Vor allem die Generation Z, also die nach 1995 Geborenen, sei sehr behütet aufgewachsen und hätte sich bis jetzt wenig Gedanken ums Finanzielle machen müssen. "Die Jungen wissen, im Zweifel werden Mama und Papa für sie da sein", sagt Maas. "Schlimmer ist für sie, dass sie ihre Ansprüche enorm runterfahren müssen." Die Krise verändere die Perspektive einer Generation, die es gewöhnt sei, für einen guten Job ins Ausland zu gehen und aus einer Vielzahl von Jobs auswählen zu können.
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